VERNISSAGE: KUNST INMITTEN DES KRIEGES 

Steffi Pulz-DeblerWahlkreis

Vor einem Jahr haben sich die Taliban öffentlich dazu verpflichtet, die Menschenrechte in Afghanistan zu schützen und zu fördern — ein Jahr später ist die menschenrechtliche Bilanz jedoch katastrophal: Willkürliche Verhaftungen, Folterungen, Angriffe der Terrormiliz Islamischer Staat auf religiöse Minderheiten und die totale Entrechtung von Frauen sind der brutale Alltag! — Kritische Gegenwartskünstlerinnen werden in Afghanistan an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert und sind in mehrfacher Hinsicht akut bedroht. Sie vernetzen sich jedoch untereinander und nutzen letzte verbleibende Nischen, um weiterzuarbeiten.

    Am Mittwoch, den 17. August 2022, hatten wir in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung M-V zur Eröffnung der Ausstellung «KUNST INMITTEN DES KRIEGES» in unser Parchimer Linkskontor eingeladen und mehr als zwanzig interessierte Gäste konnten wir zur Vernissage begrüßen. Ausgestellt werden Arbeiten von afghanischen Künstlerinnen, die sich mit der Lebenswirklichkeit von Frauen im Allgemeinen und Künstlerinnen im Besonderen in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban auseinandersetzen. — Die ausgestellten Bilder sind Reproduktionen; die Originale mussten von den Künstlerinnen zerstört werden, um den Taliban keine Handhabe gegen sie zu ermöglichen.

    Zur Ausstellungseröffnung hielt Mohammad Aman Anosh, einen einführenden Vortrag und stand als Gesprächspartner zur Verfügung. M.A. Anosh ist der in Deutschland lebende Bruder der Künstlerin und Galeristen Hafiza Qasimi aus Kabul, von der eine Reihe der ausgestellten Arbeiten stammen. Außerdem wurde ein Kurzfilm gezeigt, in dem Kulturschaffende über ihre Lage berichten und die Entstehung der Bilder dokumentiert wird.

    Die Bilder sind noch bis Ende August in Parchim zu sehen, der Eintritt ist frei. — Spenden zur Unterstützung der Künstler*innen sind willkommen.